Durch technische Fehler im Netz und auf dem Server,  trotz Poststreiks wurden dringende Sendungen der Telekom einfach der Deutschen Post zur Beförderung übergeben und blieben wochenlang liegen, Piraterie sowie danach nochmals durch Blitzeinschlag am Standort der Redaktion des "Märkischen Wanderboten" wurden  Daten komplett gelöscht. Bereits vorher getroffenen Sicherheitsvorkehrung griffen auf Grund der Enegie-Intensität nicht (Verbindunsgsystem zum Festnetz und Router Totalausfall sowie Festplatte beschädigt). Erst langsam gelingt es, alles wieder zum Laufen zu bringen und aus alten Sicherungen hervorzuzaubern.

Alle relevanten Daten waren jedoch bereits glücklicherweise im Heft 1/2015 des Märkischen Wanderboten veröffentlicht. Allein die Wiederherstellung der technischen Voraussetzungen durch die Telekom dauerte im Wohngebiet Monate. Der vertraglich zugesicherte 24-Stunden-Vorortservice der Telekom versagte kläglich.

Eine Nachbearbeitung der Daten aus anderen Quellen erfolgt gegenwärtig und erscheint nach und nach hier.

 

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25 Jahre Brandenburgischer Wandersport- und Bergsteiger-Verband e. V.

 

Über 25 Jahre besteht inzwischen unser Brandenburgischrer Wandersport- und Bergsteiger-Verband e. V.   

 

Zunächst einmal ein Dank an alle für die geleistete unermüdliche ehrenamtliche Tätigkeit. Es ist schwer, für dieses langfristige soziale Engagement die richtigen Worte und Mittel des Dankes zu finden - gehören unsere Mitstreiter doch schon seit Jahren bundesweit zu den Besten. Viele von uns haben in den Jahren die höchsten Auszeichnungen unseres Verbandes und auch die Ehrennadeln bis zur Stufe Gold des Landessportbundes überreicht bekommen. Weitere Ehrenamtler unter uns erhielten die Ehrenamtskarte des Landes Brandenburg für ihr anerkanntes bürgerliches Engagement. Darüber hinaus haben wir auch Sportfreunde unter uns, deren Basisvereine noch weiteren zentralen Verbänden zusätzlich angehören (z. B. dem Verband Deutscher Eisenbahner-Spotvereine). Auch reichen die bisher überreichten Auszeichnungen bis zum höchstmöglich verbandsintern Vergebbaren. Das Deutsche Wanderabzeichen in der Stufe Gold ist für viele nur ein Nebeneffekt - weißt es doch darauf hin, dass man fünf Jahre aktiv im Wandern war. Der Deutsche Wanderverband selbst zeichnet nur aktive Organisatoren aus, die sich auch auf Bundesebene hervorgetan haben. Scherzhaft sagt man inzwischen, dass die obere "Fahnenstange" der Auszeichnungspalette für die besonders Aktiven schon lange erreicht wäre. Doch es gibt Ausnahmen. Wer über 80 Jahre ist, am Deutschen Wandertag teilnimmt, wird zur Kaffeetafel des Verbandspräsidiums eingeladen.Da könnten wir eigenlich schon mehrere Plätze reservieren lassen. Gewürdigt werden außerdem Basisvereine / Verbände zu ihren 100-jährigen Geburtstag mit der Eichendorffplakette. Da haben wir noch einige Aussichten. Also weiter!   

 

Wie kamm man nun symbolisch anlässlich unseres
25. Geburtstages den besonders über die Jahre Beteiligten danken?
 

 

Das Präsidium des Brandenburgischen Wandersport- und Bergsteiger-Verband e. V. lud seine Aktivsten zum 25-jährigen Bestehen des Verbandes zu einer kleinen Schiffrundfahrt ein. Angedacht war eine Tour durch das Historische Gebiet der Schlösser- und Parklandschaft in und um die Landeshauptstadt Potsdam. Eine sollte eine Kurzreise durch das nationale Kultur- und Naturerbes des Gebietes sein. So konnte mancher Teilnehmer  gedanklich zugleich auch Gast bei einer seinen eigenen schon oft organisierten Touren sein - Erinnerungen auffrischen.
 

Zur Kaffeezeit wurde in Potsdam am Hafen gestartet. Unter der Langen Brücke hindurch ging es zu nächst an der Freundschaftsinsel vorbei - ein 6 ha großes Kleinod zwischen den Havelarmen Alte und Neue Fahrt. Die Insel dient innerstädtisch der Erholung. Das Gebietwurde bereits 1936 zu einem Staudenschau- und Lehrgarten entwickelt. Winterharte Blütenstauden wurden hier gezüchtet. Großflächiges Naherholungsgebiet wurde es1973.
Das Flüsschen Nuthe mündet gegenüber dem nördlichen Ende dieser Insel in die Havel. Auffällig ist eine überdachte Brücke direkt an der Mündung der Nuthe über diese. Sie ist inzwischen ein Kernstück eines linksseitigen Uferweges an der Havel.
 

 

Auf der anderen Flussseite der Havel ragt steil der Umbau der einstigen Heiligen-Geist-Kirche zum einem Seniorenheim auf. Dieses Gebäude moderte im II. Weltkrieg zerstört bis nach der Wende dahin.  

 

Dann ging es durch die Humboldtbrücke. Diese verbindet seit 1981 als zweite innerstätische Straßenbrücke (ca. 220 m lang und 40 m breit) den Stadtteil Babelsberg mit dem Stadtteil „Berliner Vorstadt“. Linksseitig schloss sich daran dann der Babelsberger Park – vom Weiten erkennbar darin der runde und hohe Flatowturm. Viele andere historische Bauwerke sind in diesem, Park noch versteckt, schimmerten manchmal durch das Laub der Bäume. Auf der rechten Havelseite entstand das neue Potsdamer Theater. Es ist dem Vorbild des Theaters von Sydney angeglichen. Die angrenzenden Flächen des einstigen Gaswerkes und einer Kaserne wurden zum neuen Kulturzentrum der Landeshauptstadt umgestaltet. Jährlich im Juli findet hier ein 24-Stunden-Nonstopp-Programm der Kultur statt. Motto “Stadt für eine Nacht“.  

 

Glienicker Brücke

Schon nährten wir uns der Glienicker Brücke – einer Brücke, die zeitweilig Welten geografisch und politisch trennte.  Im Osten war da „der Westen“ und im Westen „der Osten“.  Mitten auf der Brücke verlief einweißer Trennstrich. Offen war sie in dieser Trennungszeit nur für
                                                  den alliierten Militärverkehr.
 

 

Wir machten eine Runde auf dem Jungfernsee. Diese Wasserfläche soll der Sage nach ihren Namen nach den Damen aus dem nahen Kloster Spandau bekommen haben. Die Nonnen fischten zum Lebensunterhalt auf diesem Wasser. Und Nonnen waren allgemein Jungfern.  

An diesem See grenzt der Potsdamer Neue Garten mit dem Schloss Cecilienhof, das sich nur wenige Meter vom Ufer entfernt befindet. Das Potsdamer Abkommen wurde darin im August 1945 unterzeichnet.  

 

Doch wir fuhren zurück Richtung Griebnitzsee. Dieser ist eine Bundeswasserstraße – ist Teil der Verbindung zwischen Ruhrgebiet und dem Süden Berlins. Wieder ein See, der eine natürliche Grenze zwischen Berlin und Potsdam bildet. An seinem Westufer befinden sich zahlreiche Villen. In vielen wurde deutsche Geschichte geschrieben, auch hinterlassen. Die Villen waren für mehr als zwei Wochen die Residenzen der drei Staatschefs der alliierten Siegermächte des zweiten Weltkriegs Churchill / Attlee, Stalin und Truman. Jeder hatte sein separat gesichertes Revier. Aus der Truman-Villa heraus wurde sogar der Befehl zum Abwurf der Atombomben auf Japan erteilt. Das Gebäude wurde kürzlich Gedenkstätte.Dem Platz davor wurde der Name Hiroshima-Nagasaki-Platz gegeben. Der Botschafterder USA legte persönlich in Potsdam Protest dagegen ein. Es blieb aber trotzdem bei dem Namen.
 
Auch das West- und Südufer des Griebnitzsees konnte man nach dem 13.08.1961 nicht mehr als Zivilist betreten. Nach der Wende sollte auf beiden Seiten des Wassers ein Uferweg entstehen. Die künstlichen Hindernisse (Mauer und andere Sperranlagen) verschwanden. Die Bevölkerung nahm schnell Besitz von der Uferfreiheit. Der Senat von Berlin und die Landesregierung Brandenburgs schufen in Absprache den „Mauerradweg“ in Erinnerung an die verrufene Grenze. Dieser verlief rund um das ehemalige Westberlin – so auch am West- und Südufer des Griebnitzsees auf Potsdamer Terrain – eine wunderbare Panoramastrecke für Radfahrer und Wanderer.  Die Strecke wurde beschildert und teilweise sogar asphaltiert.  
Aber schon nach kurzer Zeit stand die Geldgier der Vertreter des Bundesfinanzministeriums über diesem Vorhaben. Diese erklärten den Potsdamer Uferstreifen mit diversen Tricks zu Bundeseigentum, weil der Uferstreifen ja zuDDR-Zeiten zwangsverstaatlicht worden war. Hier fühlte sich die Bundesregierung offiziell als Nachfolger der DDR. Unter dem Deckmantel der Rückübertragung von Grundstücken wurde dann aus diesem Bundesvermögen an Privat – vorrangig an ehemalige Eigentümer oder deren Nacherben – verkauft oder „rückverkauft“. Geld stand vor aktuellem Bürgerwillen. In vielen Fällen wurde auch meistbietend veräußert. Andererseits vergaßen Potsdamer Verwaltungsmitarbeiter rechtzeitig „Alarm zu schlagen“, ihr kommunales Vorkaufsrecht  richtig und ausreichend zu wahren - auch fehlten der Stadt finanzielle Mittel, um beim Kauf für die Kommune mithalten zukönnen. Da nützten auch durch das Stadtparlament bestätigte Flächennutzungs-oder Bebauungspläne nichts. So wurde das „Projekt Uferweg/Mauerweg“ buchstäblich mit privaten Planierraupen zu privaten Wassergrundstücken umgewandelt. Da bedeutete eine gewaltige Werterhöhung der Grundstücke. Nun bleibt juristisch nur noch der ganz schwierige Weg des Rückkaufs durch die Kommune oder der Enteignung gegen Entschädigung zu Gunsten der Allgemeinheit. Das kann sehr langwierig und teuer werden.
 

 

Am Ende des Griebnitzsee ging es dann über den Prinz-Friedrich-Leopold-Kanal weiter Richtung Stöpchensee, Polesee, Kleiner Wannsee zum Großen Wannsee.  

Auch auf dieser Strecke ist nur das südliche Ufer für Wanderer erreichbar – die Nordseite bestimmen  Wassergrundstücke mit großen Villen und exklusiven Bootshäusern. Viele Prominente haben hier ihr Anwesen. Einige Villen werden inzwischen auch als Gesundheitseinrichtungen benutzt. Am Ende des Kleinen Wannsees findet man dann auch noch eine Gedenkstätte für den bekannten Dichter Heinrich Kleist, der hier aus dem Leben schied.  

 

Über den Großen Wannsee ging es dann wieder zurück zur Havel. Flussabwärts wurde die Berliner Pfaueninsel passiert. Sie war das Rückzugsgebiet preußischer Monarchen. Man nutzte die Abgeschiedenheit vom üblichen Hofstaat. Errichtete Bauten waren zweckbestimmend – nur die Fassaden täuschten Größe vor. Vom Weiten sichtbar ist die weiße hohe stets filmreife Scheinfassade an der Südspitze der Insel - eine Kulisse. Einst war Landwirtschaft zur Eigenversorgung der Schwerpunkt. Später kamen Pfauen als Zierde dazu. Aus Landwirtschaft wurde Park. Auch einen Rosengarten gibt es inzwischen.  

 

Nun wieder hinein in den Jungfernsee und Richtung Glienicker Brücke. Die Kirche Sankt Peter und Paul grüßt vom hohen Ufer her.  

 

Doch weiter ging es an der Heilandskirche zu Sacrow vorbei – eine Kirche, die von 1961 bis 1989 komplett eingezäunt war – also für die Bevölkerung nicht mehr erreichbar war. Heute vermählt sich dort oft wieder der deutsche Hochadel.  

 

Auch so mancher Wanderer hat dort schon seltene Garderobe und die Hutmode bewundern können. Auf Berliner Wasserseite dazu der Glienicker Park mit seiner Schlossanlage.

 

 

Nach der Glienicker Brücke können wir nochmal das Schloss Babelsberg erblicken. Auch die Fontäne davor mitten im Havelwasser sprudelte kräftig. Nach Passieren der Babelsberger Enge schauen wir am Westufer noch auf die Sportanlagen des ESV Lokomotive Potsdam e. V. Auch Wasserwanderer können hier ihr Gefährt offiziell parken – Gaststätte inclusive.

 

Weiter ging es auf schon bekannter Route bis zum Ausgangspunkt zurück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grußworte, Speis und Trank waren natürlich unterwegs auch dabei.  

 

Insgesamt war es nach übereinstimmender Meinung der Teilnehmer ein sehr gelungener Geburtstag unseres Verbandes –  

ein paar Stunden, die sogar noch das Wissen bei vielen erweiterten.

 

Karl-Heinz Schmiedeke
ESV Lokomotive Potsdam, Abteilung Wandern

 

 

Aus dem Vereinsleben unserer 
            Mitgliedsvereine


Urlaub und Wandern an der Algarve im Süden Portugals

Vom 6.03.2015 bis 13.03.2015 machten wir als Gruppe von
33 Wanderern eine Reise an die wunderschöne Algarve.
Die Gruppe von Motor Babelsberg wollte gemeinsame Eindrücke und Erlebnisse einfangen und Kraft für Touren in der Heimat sammeln.

In dem kleinen Fischerdorf Olos de Agua buchten wir ein schönes Hotel incl. Versorgung. Aber ansonsten stellten wir, d. h. eigentlich Max Friedhelm, die Tagestouren selbst zusammen.  

 

 

Steilküste und Strand - aber Ebbe, Ebbe ... (Foto: Motor Babelsberg)

 

Der wunderschöne, breite Sandstrand lockte natürlich zuerst am Vormittag, da zu der Zeit gerade Ebbe war. Die Füße versanken im warmen Sand und teilweise im Atlantik. Ungewöhnlich große Muscheln wurden gesammelt. So viele,dass das Gepäck beim Rückflug sicher um einige Kilo schwerer war.  

 

Die Steilküste bei Flut

   

Über viele Brücken darf man gehn ...

Am Steilufer ging es am 1. Tag hoch und runter. Im Hotel angekommen waren wir kaputt, sehnten uns nach Kaffee und Snacks. Das wurde ab 16 Uhr geboten.     

Viele schöne Felsenbuchten und einsehbare Grotten waren in die Touren eingebettet. 

 

Interessant war auch eine Fahrt nach Loule – eine idyllische Kleinstadt  mit viel Historie und Einkaufsmöglichkeiten. Die Kirche Sao Lourenco, auf einem Berg gelegen, ermöglichte uns einen Panoramablick auf diese Stadt und die Weitläufigkeit der Landschaft.

Eine weitere beeindruckende Tagesfahrt führte uns nach Silves, dem Berg Monchice (904 m) – Lagos, eine sehr schöne Hafenstadt bis zum Cabo de San Vincento, der Südwestspitze des europäischen Festlandes.

 

Auch unsere Fußballfans kamen nicht zu kurz. Während unseres Aufenthalts fand der „Algarve Cup“ statt. Eine Busfahrt zum Stadion wurde angeboten, was auch die Fans unter uns ausnutzten.  

 

Es war eine sehr schöne Woche. Aus unserer Sicht war alles 100%ig - angefangen vom Hotel bis zu  den Temperaturen. Es war Anfang März und doch täglich um die 20° C – sogar Baden war möglich.  

Alle zusammen! (Fotos: Motor Babelsberg)

 

Alle waren zufrieden. Ohne Unfall und andere gesundheitliche Beschwerden traten wir die Heimreise an.


Ina Lehr
SG Motor Babelsberg  
 

 

115. Deutscher Wandertag in Paderborn

 

Für die Veröffentlichungen im Märkischen Wanderboten erhielt die Redaktion mehrere Erlebnisberichte. Es wurde ja detailiert in mehreren Gruppen angereist. Es wurde auch mehrfach vor der "Kernzeit" des Deutschen Wandertagers angereist oder erst danach abgereist.   

Um finanziellen Aufwand und Organisationsmühen zu reduzieren, reisen unsere Basisgruppen seit Jahren abgestimmt zusammen in Gruppen per Bahn, Bus oder auch in Fahrgemeinschaften per Pkw an. Unsere Teilnehmer sind auch oft sehr weit verteilt um den zentralen Veranstaltungsort quartiermäßig untergebracht. Beim Deutschen Wandertag in Paderborn reisten viele oft täglich bis zu 30 km separat an - z. B. aus Horn-Bad Meinberg, Bad Driburg oder Bad Lippspringe. Einige waren auch in Paderborn direkt Quartier gefunden. Deshalb kann jeder Teilnehmer auch auf andere erlebte lokale Touren verweisen.
 

Die Deutsche Bahn hat letztmalig zum Wandertag in Oberstdorfden Teilnehmern ein  „Sonderangebot“ imFahrpreis gemacht. Aber auch das kam recht kurzfristig vor den Veranstaltungstagen. Da hatten die Teilnehmer schon ihre An- und Abreisemöglichkeiten fest gebucht.
Auf Nachfragen, welche Angebote die Deutsche Bahn für den Besuch des Wandertages in Paderborn ermöglichen könnte, antwortete man zunächst weder auf Anfragen beim Präsidiums des Deutschen Wanderverbandes noch auf Anfragen bei der Deutschen Bahn. Auf nachhaltigen Druck und massiver Presseanfrage des Märkischen Wanderboten erklärte man bahnseitig schließlich schriftlich, dass man auf Grund der Privatisierungen bei der Bahn nicht in die finanziellen Hoheitsrechte der lokalen Betreiber eingreifen könnte und auch keinen Einfluss auf die internen Reglungen in den einzelnen betroffenen Verkehrsverbünde habe. Dabei übersah man geschickt, dass man selbst der Betreiber des Fernstreckennetzes ist.
Beim Wandertag zur in Bad Harzburg gab es wenigstens noch Absprachen mit dem Verkehrsverbund Braunschweig, dass die „Träger der Hexe am Band“ zum Kindertarif (75% des Normaltarifs) während der Kernzeit des Wandertages befördert werden sollten. Diese Vereinbarung vergaß man aber 2014 auch vielfach bis zum letzten Busfahrer durchzustellen. Erst hartnäckige Nachfragen brachten damals Klarheit.

Für den Wandertag in Sebnitz 2016 gibt es noch keine Aussagen über ein finanzielles Entgegenkommen der Bahnbetreiber bzw. des dortigen ÖPNV. Bekannt ist bisher nur, dass die Preise für Mitfahrer auf dem gemeinsamen Länderticket Sachen/Thüringen/Sachsen-Anhalt ab Januar 2016 personenbezogen angehoben werden. Dort gilt – anders wie in Brandenburg/Berlin - ein Staffeltarif für das Länderticket. Die erste Person zahlt dafür jeweils 23 Euro – jede weitere Person in dieser Fünferstafflung  jetzt 5 Euro (bisher  4 Euro) mehr. Das grenzüberschreitende Sachsen-Böhmen-Ticket wird für 25 Euro für die erste Person und für jede weitere 2.-4. Person plus 3,50 Euro angeboten. Ab drei Teilnehmer pro Fahrkarte wird die zweite Variante preisgünstiger. Die Nutzung einer Wochenkarte des jeweiligen ÖPNV  müsste man selbst durchrechnen.  

Bitte daran denken - auch weiterhin ist Optimierung unsererseits angesagt.

 

Ein sehr guter Bericht des MSV Neuruppin kann leider hier nicht veröffentlicht werden, da er bereits in der Oderzeitung erschienen ist. Nach schriftlicher Rückfrage bei der Redaktion der Oderzeitung möchte man für eine Veröffentlichung des Textes aus Neuruppin und anderer Texte im Märkischen Wanderboten ein recht hohes marktwirtschaftlich angepasstes Honorar, da man dort in der Chefetage der Meinung ist, dass man mit der Übergabe/Veröffentlichung des Berichts an die Oderzeitung auch die Urheberrechte sowohl für Text und Bild übernommen habe.
Die marktüblichen Fotopreise pro Bild liegen zur Zeit bei 70 Euro aufwärts. Der Preis für eine Zeile pro Spalte etwa bei 2 Euro. Auch ein "Sonderrückkaufangebot" bzw. Zweit-Veröffentlichungsangebot der Oderzeitung zu insgesamt 50 Euro lehnten wir ab. Wir sind ehrenamtlich tätig. Man bedenke dabei auch, dass Originaltext und Foto von den Wandern des MSV Neuruppin selbst stammen. Leider ist das nicht die erste negative Erfahrung, die wir im Umgang mit der Presse machen müssen.
 

 

Der Redakteur des "Märkischen Wanderboten" war zum Wandertag auch vorort, sammelte Material. Er hat viele Touren selbst mitgemacht. So kann durchaus hier manches ergänzt werden - besonders Fotos (gekennzeichnet durch Red. MW). So können wir durchaus auch auf eine rechtliche Klärung mit der Presse verzichten. Bei Mitteilungen an die Presse bitte zukünftig beachten, dass man keine Exklusivrechte abgibt, das Urheberrecht sich selbst sichert - jedoch eine Veröffentlichung trotzdem gestattet.

 

ESV Eberswalde 1949 e. V., Abt. Wandern 

mit Wanderwoche vom 14. - 22. 06. 2015 im Paderborner Land

(Fotos wurden durch die Redaktion des Märkischen Wanderboten  eingefügt) 

 

Wieder einmal fuhren wir mit den Neuruppiner und Potsdamer Wanderfreunden gemeinsam zum Deutschen Wandertag – dem
115. zentralen großen deutschen Wandertreffen.

Unterkunft hatten wir in Horn-Bad Meinberg, im „Haus Schwanensee", wo wir den Kurpark mit herrlichen alten Bäumen und Blumenrabatten direkt vor derTür hatten. In der sich anschließenden Fußgängerzone luden diverse Kaffees zum Verweilen ein.

Da wir wandern wollten und erstmals einen Wanderführer aus der Region hatten und uns damit auch interessante Wanderungen in der unmittelbaren Region angeboten wurden, war unsere Woche auch mit interessanten und anspruchsvollen Wanderungen ausgefüllt. Jedenfalls blieb vorort kaum Zeit zum Schlemmen.

 

Gleich Montag -15. 06. - entschieden wir uns für ca. 15 km auf dem Viaduktwanderweg.

 

Das Große Viadukt bei Altenbeken (Foto: Red. MW)

 

 

Der Große Altenbekener Viadukt, der auf 24 Gewölbebögen das Beketal in Altenbeken überspannt, ist Europas längste Kalksandsteinbrücke. Malerische Ausblicke bei strahlendem Sonnenschein mussten immer wieder mit dem Fotoapparat festgehalten werden. Etwas weiter Richtung Paderborn gibt es noch den etwas kleineren Bruder dazu.  

 

Am Dienstag - 16. 06. - wanderten wir ca. 15 km. Zunächst befanden wir uns auf dem Klima-Erlebnis-Weg, gelangten zum Zwillingsgipfel „Velmerstot"(Steilhang).  

 

Foto: Red. MW

 

Der Lippische Velmerstot (441 m) und der Preußische Velmerstot (468 m) sind durch einen flachen Sattel getrennt. Zerklüftete Felsen starren bizarr über den Heidekopf empor.  

Über beide Gipfel verläuft der Klima-Erlebnis-Weg „Velmerstot".  

 

Eggeturm (Foto: Red. MW)

Auf dem Eggeweg gelangten wir zum Eggeturm, von dem wir einen tollen Blick ins weite Land hatten.

Am Fuße der Velmerstot liegt das Silberbachtal. Unter alten Bäumenplätschert der Bach dahin, umfließt dunkles Geröll und mächtige Sandsteinblöcke. Wunderschön gelegen und für eine Einkehrpause ideal war für uns das dort gelegene Cafe und Restaurant.

 

Externsteine (Foto: Red. MW)

 

 

Auf den Externsteinen (Foto: Red. MW)

Das bedeutendste Natur- und Kulturdenkmal der Region seit 80 Mill. Jahrenbilden die Externsteine (monumentale Felsengruppe bis zu 38 m hoch) das große Tor im Teutoburger Wald. Auf den Wegen dorthin hatten wir herrliche Wälder. Wer bereit war am Ziel noch so etliche Stufen zu erklimmen, konnte den wunderbaren Ausblick genießen. Zurück ging es wieder durch kühlenden Wald.

 

Am Mittwoch - 17. 06. - standen „Blomberg mit Stadtführung und Besichtigung des Turmes" auf dem Programm - ca. 10 km.
Uns überzeugte die Stadt mit den verträumten Winkeln in mittelalterlicher Romantik mit der historischen Burg, dem schmucken Rathaus und der zum Teil noch erhaltenen Stadtmauer mit dem Niederntor, dem einzigen noch erhaltenen Stadttor in ganz Lippe. Die Sonne brannte und nicht alle hatten noch Lust, den Turm zu besteigen. Die schönen Wanderwege undromantischen Ruheplätze beeindruckten uns sehr. Besonders beliebt ist der Nelkenweg, welcher direkt an Blombergs Weinberg vorbei führt. Die vielenliebevoll restaurierten Fachwerkhäuser waren immer wieder ein Hingucker. DieBurg beherbergt inzwischen ein Hotel mit Restaurant. Hier durften wir einkehren, bei Kaffee und Kuchen den Ausblick genießen und uns anschließend innen umschauen.

 

Am Donnerstag - 18. 06. - wanderten wir zum Norderteich, dem größten stehenden Gewässer Lippes (20 ha). Es ist ein künstlich durch Stauung angelegter See bei Billerbeck, einem Ortsteil der Gemeinde Horn- Bad Meinberg und liegt im Natur- und Vogelschutzgebiet „Norderteich mit Naptetal". Es ging durch Felder und Wälder auf wunderschönen Wegen. Wir konnten uns davon überzeugen,welch ein Paradies hier die Wildenten, Sumpf- und Wasservögel vorfinden.

In Ottenhausen angelangt, erwartete uns das Personal in der Bauernburg. Dort konnten wir uns stärken und anschließend den wunderschönen Bauerngarten, das Kellergewölbe, wo auf Anmeldung rustikal gespeist werden kann, und noch das liebevoll eingerichtete Museum besuchen.Dann ging es auf Wanderwegen zurück. Insgesamt wurden es 10 km.

   

Der Freitag - 19. 06. - wurde ein langer Tag. Hochmoor - Schwalenberg mit Besuch Brauereizunft und Trachtengruppe im Gildehaus - ca. 15 km

Wir wanderten auf den Wegen des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge, es ging aufwärts und auch wieder abwärts. Das Unwetter vor 3 Wochen war hier und danoch zu erkennen.

Das Hochmoor befindet sich im Schwalenberger Wald mit einer Waldfläche von ca. 4.000 ha. Der lang- und breitgestreckte Bergrücken zwischen den Orten Schieder und Schwalenberg mit seinen Buchen, Eichen- und Fichtenbeständen ist an den Hängen von Bachläufen und Schluchten durch­zogen und steigt bis auf 446 über NN auf. Auf seinem Plateau befindet sich das Moor, was auf das ehemalige Hochmoor hindeutet.

Noch heute setzt sich in der Landschaft die Grenze des ehemaligen Hochmoores (43 ha stehen unter Naturschutz) durch den Übergang vomausgedehnten Buchenhochwald zum Fichtenforst ab. Schwalenberg liegt in malerischer Landschaft. Bewundernswert ist die hervorragende bautechnische Leistung der damaligen Erbauer der Anlage des Stadtwassers. Sie stammt aus dem Mittelalter.

Kunst und Kultur haben hier ebenfalls lange Tradition. Diese Stadt zog zu Beginn des letzten Jahrhunderts viele Maler an, die hier Idylle suchten undfanden. Diese Tradition wird noch heute unter modernen Gesichtspunkten fortgesetzt. Sehr beeindruckend waren die vielen verwinkelten Gassen mit den gepflegten Fachwerkhäusern, die häufig noch mit herrlichen Zeichnungen der Maler, die ihre Zeche auf diese Weise beglichen, versehen waren. Das Wetter war feucht und kühl geworden.

So war der anschließende Besuch in der kleinen Brauereizunft e. V. zwar sehr interessant, aber bei wärmerem Wetter wären die Wanderer durstiger gewesen. Es handelt sich hier um einen kleinen Verein, der die Tradition des Brauens wieder aufleben lässt.

Anschließend gingen wir ins Gildehaus. Dort hatte die Chefin unserer Unterkunft Horn - Bad Meinberg ein ganz leckeres Buffet für uns angeliefert. Es schmeckte- wie immer - vorzüglich. Nun wurde wirklich Glühwein und heißer Teebestellt. Das war der Witterung geschuldet. Die Trachtengruppe führte uns diverse Tänze vor. Während einer größeren Pause war unser Faiko aus Neuruppin ganz emsig beim Spielen auf dem Akkordeon und sorgte für tolle Stimmung. Allewaren begeistert, aber in der Unterkunft angekommen, dann auch erschöpft.

 

Hermannsdenkmal bei Detmold (Foto: Red. MW)

Samstag - 20.06. - Hermannsdenkmal und Paderborn - ca. 10 km

Das berühmte Hermannsdenkmal war einfach ein Muss, wo wir uns schon in der Regionbefanden. Das Hermannsdenkmal oder die Arminiussäule ist das Lebenswerk des Bildhauers Ernst von Bandel. Es gehört zu den bekanntesten Denkmälern Deutschlands, steht auf dem 386 m hohen Berg Grotenburg bei Detmold und erinnert an die Varusschlacht im
                                            Teutoburger Wald.

Wir mussten natürlich auch den Turm besteigen und die Aussicht genießen. Alles interessant und die Aussicht wunderschön!

Interessant ist auch, dass am Hermannsdenkmal bis Herbst 2015 ein europäisches Wanderzentrum entstehen soll. Hier kreuzen sich ein Europaradweg und der Fernwanderweg E1.

Anschließend fuhren wir mit unserem Bus nach Paderborn. Hier hatten wir Zeit, die Stadt individuell zu erkunden und die Tourismusbörse aufzusuchen.
 

Besonders interessant war für uns der Sebnitzer Stand, wo der Deutsche Wandertag im nächsten Jahr ausgetragen wird. Natürlich hatten sich die Sebnitzer gut vorbereitet und mit ihrem Programmdie vielen Wandermöglichkeiten in der Sächsischen Schweiz dargestellt.

Für die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt wollte die Zeit einfach nicht ausreichen. Da waren der Dom, das Rathaus, die Kaiserpfalz, das Paderquellgebiet, das älteste Fachwerkhaus der Stadt (Adam-und-Eva-Haus). Mitten im Stadtzentrum entspringt die Pader, der kürzeste Fluss Deutschlands. Er ist nur etwa 2 km lang.   

 

Jenny bei der Übernahne der Auszeichnung zum 1. Platz im Wettbewerb (Foto: Red. MW)

 

Am Nachmittag erlebten wir dann mit der Auszeichnung der Wandergruppen den Höhepunkt. All unsere Anstrengungen hatten sich gelohnt. Wir sind Sieger, haben wieder einmal den  

1. Platz belegt.

Anmerkung der Redaktion des Märkischen Wanderboten:

In den täglichen Mitteilungsblättern, die im Paderborner Rathaus auslagen, und die für die Teilnehmer des Wandertages nebst Presse bestimmt waren, hatte man leider die Hunderterstelle bei unserer Brandenburger Delegation in der Teilnehmerzahl vergessen - wir waren nicht nur 17 Teilnehmer!

 

 

Abends in der Unterkunft ließen wir es uns nicht nehmen, auf den  

1. Platz beim Wandern anzustoßen. Haben doch alle während der Wanderwoche vielgeleistet, bergauf, bergab, gestöhnt und geschwitzt und immer gemeinsam dasZiel erreicht und die Freude war groß.

 

Sonntag - 21. 06. - Schloss Neuhaus - Festumzug Paderborn

Nach dem Frühstück waren wir für den Festumzug umgezogen, denn Fototermin für die einzelnen Gruppen Neuruppin, Potsdam und Eberswalde war angesagt.

Anschließend - auf dem Wege nach Paderborn mit unserem Bus - gab es noch eine Überraschung mit Schloss Neuhaus - Bruegel-Ausstellung.  

Gegen Mittag fuhren wir dann nach Paderborn. Diesmal war unser Stellplatz ziemlich weit hinten. Beim Festumzug waren wieder Wanderfreunde aus ganz Deutschland dabei, z. T. in ihren Trachten und in ihrer Vereinskleidung.
 

 

Treffen vor dem Festumzug (Foto: Red. MW)

Beim Festumzug (Foto: Red. MW)

 

Ca. 40 000 Teilnehmer waren dabei. Die Einheimischen säumten die Straßen. Es war ein buntes Menschenmeer. Der Jubel wollte kein Ende nehmen trotz des einsetzenden Regens. Unser Wimpelstock ist wieder um einen Wimpel reicher geworden.Danke, Helmut, dass du den Wimpel für uns getragen hast.

 

Schöne und interessante Tage liegen hinter uns.Wir hatten einen tollen Wanderführer, der viel für uns organisiert hat. Alle freuen sich auf das Wiedersehen beim Wandern mit den Wanderfreunden aus Neuruppin, Potsdam und Eberswalde zum 116. Deutschen Wandertag in Sebnitz.

 

Wir danken Jenny Rochow aus Neuruppin für die gemeinsamen Vorbereitungen für die Wanderwoche.


Frisch auf!

Brigitte Kuhn

 

 

 

ESV Lokomotive Potsdam e. V., Abteilung Wandern

Ein paar Ergänzunge zum Deutschen Wandertag zu Paderborn
 

Wanderer der WSG 69 Lübbenau und des ESV Lok Potsdam fanden ihr Quartier in Bad Driburg - ca. 30 km entfrernt vom Veranstaltungshauptpunkt Paderborn. Bad Driburg selbst war schon einmal direkter Veranstaltungsort eines Deutschen Wandertages. Die Stadt liegt auf der östlichen Seite des Eggegebirgskamms, auf welchem der Eggegebirgswanderweg zu finden ist. Dieser ist Teilstück des europäischen Fernwanderweges E1 und als Qualitätswanderweg ausgezeichnet. Bei Fahrten nach Paderborn muss man diesen Höhenzug zunächst meistern.
Ein weiterer bekannter Wanderweg - der "Sachsenring" - mit 18 km Länge umrundet Bad Driburg komplett.  Auch Altbeken mit den Eisenbahn-Viadukten ist nicht allzuweit entfernt. Hier spricht besonders der Viaduktwanderweg Interessenten an. Bad Driburg selbst war diesmal ins Veranstaltungskonzept des Deutschen Wandertages mit örtlichen Touren einbezogen.
 

 

Die Stadt selbst ist durch ihren Kurbetrieb mit vielen Einrichtugen bekannt bekannt. Heilquellen und Moorbäder gehören dazu. Ein großes privates Schlossparkgelände steht den Besuchern auch offen. Von der Ruine der Iburg südwestlich der Stadt hoch auf dem Eggegirgskamm kann man eine vortreffliche Aussicht auf das Panorama von Bad Driburg genießen. Von der Burganlage selbst sind nur noch Reste vorhanden.

Kleiner Makel: Das Wasserschloss im zu Bad Driburg gehörenden Teil Neuenheerse und der Park dazu konnte leider nur von außen besichtigt werden, weil der Eigentümer nicht öffnete, ein angekündigter Wanderleiter erst gar nicht erschien, obwohl der Besuch im Veranstaltungsprogramm des Wandertages angekündigt war. Auch konnte die Tourismusagentur selten Auskunft über Aktivitäten zum Wandertag geben, da das alles über den Eggegebirgsverein organisiert werden würde - der Fremdenverkehr aber nur Vermittler wäre.
 

 

Schmiedeke

ESV Lokomotive Potsdam e. V.
Abteilungsleiter Wandern
 

 

   

Kinder- und Jugendwandern

Unser Dachverband - der DWV - versucht mit viel Mühe und schriftlichen Aufwand gerade das, was unter der Regie unseres Wanderfreundes Rudi Embscher vom Empor Cottbus schon lange dort zur Tradition geworden ist. Vertreter in den Fachkommissionen des Verbandes wissen, dass auch andere Vereine Kitas in dieser Beziehung tatkräftig unterstützen - schwerpunktmäßig im Osten der BRD.
Es mutet deshalb seltsam an, dass der DWV momentan dieses als neuste eigene Schöpfung anbietet. Doch bildet euch selbst ein Urteil über die Aktivitäten, die den nachfolgenden Artikel innewohnen. Dabei geht es besonders um das verstärkte Heranführen zu Historie und "Natur am Wegesrand".

Empor Cottbus e. V.: 11. Kitatour im Spreewald

 

Auf zum "Biberhof"

Immerhin 38 Teilnehmer darunter, darunter 28 Kinder und 5 Erzieher der Kita "Siebenpunkt“ hatten sich an der Bushaltestelle in Burg-Dorf zur 11. Spreewaldtour unseres Wandersportvereins am 29. Juli einge­funden, um an der ca. 6 km langen Wanderung zum “Biberhof" im Orts­teil Kauper teilzunehmen. Vor dem Start gab es eine kurze Einfüh­rung zur historienträchtigen Geschichte des Ortes. Die Gemeinde Burg begeht in diesem Jahr den 700. Geburtstag seines Ortsteils Dorf. In einer Urkunde vom 29.09. 1315 wird bestätigt, dass der Standesherr Bodo von Ileburg seine Herrschaft Lübbenau mit den Orten Lehde, Leipe und Burg sowie einige heutige Ortsteile von Lübbenau seinem Gefolgsmann von Langen, dem Älteren, verkauft. Der heutige Kurort Burg mit Reha-Klinik,Thermalbad, mehreren Hä­fen und zahlreichen Hotels war damals ein Fischerdorf mit weni­gen Einwohnern. Ein Ortsplan von 1766, offenbar nach einem Groß­brand aufgenommen, zeigt nur um 60 Gehöfte. Dem Brand war neben der Mehrzahl der Gehöfte auch die erste, erst 1749 gebaute Kirche zum Opfer gefallen. Im Zentrum des Dorfes steht die neue Kir­che, die von 1799 bis 1804 im frühklassizistischen Stil gebaut wurde. Daran musste sich jede Familie der damaligen drei Orte Dorf Kauper und Kolonie mit 10 Talern und jedes männliche Familienmit­glied mit 40 Arbeitsstunden beteiligen. Die restlichen Kosten übernahm der preußische König.

Mit einem Hinweis auf den Festumzug zum Jubiläum am 30.August mit insgesamt 79 Bildern in fünf Abteilungen, die die Epochen Sagenwelt, Gründungsgeschichte, preußische Siedlungsgeschichte, die Zeit von 1945 bis 1989 und abschließend die Zeit ab 1989 darstellen werden, begann unsere erste Etappe. Sie führte uns auf der Dorfstraße entlang durchs Dorf. Auf der Spreebrücke am Ortsaus­gang machten wir den ersten Halt. Hier bot sich uns der Blick auf die Burger Mühle. Auch sie hat eine 700-jährige-Vergangenheit. Sie ist nämlich in der Urkunde von 1315 bereits mit genannt. Sie war damals eine Wassermühle mit Mahlgängen für Getreide und Lein­samen. Heute firmiert sie als "Burger Spreewaldmüh1e“ für Getreide­produkte. Allerdings ist sie heute eine Motormühle, seit 1919, als das Dorf elektrifiziert wurde. Ihre 700.-Jahrfeier hat sie bereits in Verbindung mit einem mittelalter- lichen Viehmarkt vollzogen. Am anderen Spreeufer der Hafen von Burg. Er hat schon mehr als 100 Jahre auf dem Buckel. Seit der Zeit besteht auch der Fährmannsverein, der heute aus mehreren Häfen die Besucher durch sei­ne Mitglieder durch den Spreewald" stakt".

 

Erster Halt auf der Spreebrücke (Foto: Empor CB)

   

Jetzt war auch die Zeit gekommen, die Entstehung des Spreewaldes als Binnendelta mit ca. 300 Fließen und Kanälen zu betrachten. Wir stellten den Kindern die Frage, wer schon einmal in der renaturierten Spreeaue bei Dissen, einem Ort 5 km nordöstlich von Cottbus, gewesen ist und das überlebensgroße Abbild des Schöpfers des Spreewaldes gesehen hat. Dort ist der Teufel mit seinem Ochsengespann als Holzplastik dargestellt, der im Auftrag seiner Großmutter das Bett der Spree pflügen sollte. Verständlich, dass er nach mehr als 100 Kilometer nach dem Koltmar ( 583 m) im Oberlausitzer Berg­land bei seiner Ankunft in Ferrow, dem östlichen Eingang in den Spreewald, rechtschaffend müde war und dadurch seine Ochsen frei­en Lauf hatten und kreuz und quer durch den Spreewald zogen. Un­sere nüchterne Erklärung, dass die Wassermassen nach dem Warschau­er Stadium der Eiszeit vor mehr als 12 000 Jahren, mit dem Baruther Urstromtal die Landmassendes Niederlausitzer Landrückens ins Spreebecken gespült‚ wurden und dadurch dieFließgeschwindig­keit der Spree stark reduziert wurde, fand weniger Beifall.

Hier kam auch die Sagengestalt des "Plon", des Wassermanns, ins Gespräch. Vor ihm und seine Sippe kann man sich schützen, wenn man unauffällig seinen Rocksaum kontrolliert. Ist er nass, so ist seinTräger ein Vertreter der Sippe des Wassermanns, den man lie­ber meidet.

Am Abgang der "Neuen Spree" aus der Spree oberhalb der Brücke konnten wir die Entstehung eines Fließes am Objekt zeigen.

Auf unseren weiteren Weg zum Burger "Schlossberg" machten wir noch auf die Ringchaussee aufmerksam. Sie ist das Bindeglied zwischen den Burger Ortsteilen Dorf, Kauper und Kolonie. Ihre Länge ent­spricht etwa der Entfernung Cottbus nach Burg, der Strecke, die die Kinder am Morgen mit dem Bus zurücklegten.

Danach musste ein weiteres Fließ, die "Kleine Spree", gekreuzt wer­den. Dann kam der Burger "Schlossberg" in Sicht. Er ist ebenfalls eine eiszeitliche Aufschüttung, die bis zu 12 Meter höher ist als das Umfeld. Als Erstes empfing uns eine Eichenholzstehle, die mit der Nachbildung eines bronzenen Kultwägelchens gekrönt ist. Er ist mit den Hörnern von Auerochsen und einigen Vogelfiguren verziert. Zwei dieser Wagen wurden im Umfeld des "Schlossberges" gefunden. Die Ausgrabungen am Schlossberg" begannen Mitte des 19. Jahrhunderts. Beteiligt neben örtlichen Vertretern waren insbe­sondere die Berliner Professoren Virchow und Götze.
Der Höhepunkt der Ausgrabungen war aber die Zeit als von 1897 bis 1898 die Trasse der "Spreewaldguste", die Kleinbahn von Cottbus nach Burg und weiter über Straubitz bis nach Goyatz am Schwielochsee, gebaut wurde. Der erste Zug von Cottbus bis zum Schwielochsee fuhr am Pfingstsonntag 1899. Leider wurde die Bahn 1970 eingestellt. Bei der Anlage der Trasse wurden am „Schlossßberg“ ca.13 000 Kubik­meter Erdreich bewegt. Die oben genannten Professoren sorgten für eine sorgfältige Sammlung der ausgegrabenen Altertümer. Sie wurden in 46 großen Holzkisten verpackt und ins Museum nach
Berlin gebracht. Der Burger Fotograf Steffen hat alles dokumentiert. An Hand der Funde konnte nachgewiesen werden, dass der „Schloßberg“. kontinuierlich seit der Jungstein- und Bronzezeit besiedelt war. Seit dem Jahr 600 gibt es Belege der Besiedlung durch wendische Stämme. Im Ostteil des Schlossberges gibt es Nachweise des Vorhan­denseins eines wendischen Ringwalls. Das ist das Anzeichen für den Sitz eines wendischen Häuptlings. Der Streit um die Burg des polnischen Königs Boleslaw, der auf ihr im 11. Jahrhundert die Tochter des Markgrafen von Meißen geheiratet haben soll, ist wohl zu Ungunsten von Burg entschieden. Die Burg Ciany liegt wohl doch in der Nähe von Meißen.

 

Es hält sich aber die Sage vom Wendenkönig, der nach seiner Nie­derlage durch die Deutschen im Burgkeller haust. In den Vollmond­nächten kommt er mit seinem Pferd hervor und er umreitet seine Burg. Im Kellerverlies nebenan, bewacht von mehrköpfigen Hunden, lebt seine Frau. Sie hat die Aufgabe 12 Hemden zu nähen. Dabei darf sie aber jährlich nur einen Stich machen. Wenn sie die 12 Hemden fertig hat, dann wird das Reich der Wenden in alter Herr­lichkeit wieder erstehen. Die jährlich zu Pfingsten aufgeführten "Burger Sagennächte“  mit Künstlern der Theater aus Cottbus oder Bautzen sind diesem Thema gestundet.

 

Mit einer Aufnahme unserer Wandergruppe am "Bismarckturm' verabschie­deten wir uns vom „Schlossberg“.  

 

Am Bismarckturm zu Burg (Foto: Empor CB)

Der Bismarckturm, ca. 30 m hoch, wurde verspätet zum 100. Geburtstag des "Eisernen Kanzlers", Fürst Otto von Bismarck, eingeweiht. Der Bauverzug um zwei Jahre war dem Weltkrieg gestundet. Mit der Einweihung 1917 ging eine seit längerer Zeit geplante Einrichtung ei­nes Aussichtsturms im Spreewald in Erfüllung. Allerdings sollte er ursprünglich mehr im Zentrum, in der Nähe des "Hochwaldes" gebaut wer­den.

 

 

 

Unser Weg ging auf der Bahntrasse weiter, die jetzt als Rad- und Wanderweg ausgebaut ist. Wir kreuzten zunächst das System des "Schloßbergfließes", die ehemaligen Bahnbrücken waren noch in Ordnung. Dann erreichten wir das"Große Fließ". Als Fließ ist es eigentlich eine Mogelpackung. Bei ihmhandelt es sich um einen Nebenfluss. Er entspringt im "Muskauer Faltenbogen", einer geologischen Formation, die bereitswährend der Saale-Eis­zeit entstanden ist. Bis zu seinem Eintritt in den Spreewald bei Schmogrow trägt er noch den Namen „Malxe". Eine Besonderheit weist die Malxe bei ihren Eintritt in den Spreewald noch auf. Sie wurde beim Bau des Nordumfluters unter ihm unterdückert!

 

Mit dem Erreichen des "Großen Fließes" waren wir auch im Siedlungsgebiet Burg-Kauper angekommen. In diesem Gebiet war der Beginn der preußischen Siedlungsgeschichte. Der „Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. begann 1725 mit der Ansiedlung seiner ausgedienten Soldaten. 150 Stellen sollten es werden. Danach war der "Alte Fritz" an der Reihe mit der Schaffung von 16 Siedlerplätzen in der Leineweberfabrik. Die Weber wurden im benachbarten Sachsenangeworben. Die Fabrik war im Dorf. Das "Leineweberfließ" am Ortseingangerinnert noch heute daran. Im Jahr 1766 schuf er durch Vermessung die Voraussetzung für zunächst weitere 100 Siedler im heutigen Ortsteil Kolonie. Auch diese Siedler sollten in Sachsen angeworben werden. Sie erhielten 18 Morgen Land (1 Morgen = 2500 m²), freie Hutung und Holzgewinnung sowie befristete Freistellungen von Steuern und Wehrdienst. Von den mühsamen Siedlungsanfängen zeugt folgender Spruch:
„Die erste Generation hat den Tod, die zweite Generation hat die Not, die dritte Generation hat das Brot“.

 

Am Nest der Jungstörche (Foto: Empor CB)

 Aber auch nach dem "Alten Fritz-Gesetz" wurde gesiedelt. Die Nachgeborenenden Burger Familien gingen in den "Blota" (aus dem Wendischen: Sümpfe) und begannen schwarz mit dem Hausbau. Wurden sie nicht entdeckt bis der Schornstein qualmte, durften sie nach diesem Gesetz weiter siedeln. Bei der Größe des Spreewaldes von ca. 5oo Quadratkilometern und alles ohne Straßen, nur per Kahn, waren ihre Chancen gut.

Die wenigen Gehöfte am Nordweg boten uns noch die Gelegenheit durch ihre mitgekrönten Schlangenköpfen verzierten Firstbretter auf die Sage vom Schlangenkönig zu verweisen. Auf unseren Weg konnten wir aber weder Ringelnatter noch Blindschleiche, sonst im Spreewald häufig anzutreffen, sichten.

 

Am "Biberhof" begrüßte uns eine große Holzskulptur eines Bibers. Er ist auch der einzige Vertreter des europäischen Bibers auf den Hof, obwohl gegenwärtig wohl mehr als 3 000 Biber in den Gewässern Brandenburgs leben.
 

Verdienste Rast am "Biberhof" (Foto: Empor CB)

 

Damit hatten wir als Wanderer unsere Aufgabe erfüllt. Die Hoffüh­rung übernahm der Chef des Hofes. Bei der Vielzahl der Tiere ver­ging die Zeit wie im Flug, zumal in Burg noch ein leckeres Eis auf die Kinder wartete.

 

 

Rudi Embscher

Wandersportverein Empor Cottbus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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